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Oliver Schneiß

Gitarrist und Gitarrenlehrer

Gibson ES-335 Reissue Cherry
Baujahr: 27.04.2006 in Nashville/USA

Wenn mir früher jemand gesagt hätte, dass ich solch eine Gitarre schön finden würde… ich hätte ihm den Volgel gezeigt! Aber zum Glück ändern sich Geschmäcker, denn da wäre mir sonst eines meiner tollsten Instrumente entgangen!
Die ES-335 ist einfach der Hammer, wenngleich Gibson bei der Lackierung und dem Sattel geschlampt hat, denn bei einem Instrument für 3.000,-€ darf so was wie Lackunebenheiten und schlecht gefeilter Sattel einfach nicht sein!
Warum ist sie trotzdem der Hammer? – Na, der Sound ist einfach famos!!! Egal welche Tonabnehmer/Verstärker Kombination ich wähle, es klingt warm, „buttrig“ und druckvoll aus den Lautsprechern. Von rockig über funkig bis jazzig ist alles drin!
Interessant war die Kaufsituation: Als ich im Sommer 2006 nach Frankfurt zu Musik Schmidt fuhr, versicherte ich mich zuvor, dass auch ein paar Exemplare dieser Gattung da sein würden. Farbe sollte nicht soooo wichtig sein, aber Cherry war schon mein Favorit. Vorort bekam ich zwei rote und eine in sunburst (ähnlich meiner Les Paul) zum Ausprobieren in die Hand. Ich spielte alle Instrumente ausgiebig über einen AER Combo (Clean Sound) und einen Hughes & Kettner Modelling Amp (Crunch und Distortion Sound).
Was mir gleich auffiel, waren die unterschiedlichen Halsprofile. Den schlankesten Hals hatte die Gitarre in sunburst und die beiden roten Gitarren übertrafen sich gegenseitig. Die Gitarre mit dem dicksten Hals hatte den speziellsten Klang. Besonders warm und weich während ihr Schwester in sunburst schon fast in Richtung Les Paul ging. Da ich aber nun mal kleine Hände habe wählte ich den Kompromiss: mittlere, gut spielbare Halsstärke und somit einen Sound der nicht so extrem „buttrig“ daherkommt, aber trotzdem diese markante Soundrichtung aufweist. Ich bin sehr zufrieden und die Reaktionen meiner Mitspieler zeigen mir auch immer wieder, dass ich nicht alleine mit meinem Urteil dastehe.